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Management & Krankenhaus
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Katalogauszüge

Management & Krankenhaus - 1

Management & Zeitung für Entscheider im Gesundheitswesen Sonderdruck aus Management & Krankenhaus 10/2011 Finstere Vergangenheit oder strahlende Zukunft? Noch in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts wurden bei bestimmten Erregern aufwendige Desinfektionsverfahren mit einem „Sandwich“ aus Wischdesinfektion – Verneblung – mittels Formaldehyd durchgeführt. Das Ausbringen von Aldehyden stellte den Arbeitsschutz vor Herausforderungen, da regelhaft Nebenwirkungen wie Schleimhautreizungen beim desinfizierenden Personal auftraten. Konsequenterweise wurde die Verneblung verlassen. Rechtslage Die Rechtslage bei der Desinfektion wird im Wesentlichen von den verbindlichen Vorgaben der Biostoff-Verordnung und der Gefahrstoff-Verordnung mit den jeweils dazugehörigen technischen Regeln (TRBA/ TRGS) geprägt. Beide haben das Prinzip der Risikominimierung. Mitarbeitende sollen möglichst wenigen Risiken durch Mikroorganismen, Viren und Chemikalien ausgesetzt werden. Kompromisse auf Basis einer Risikobewertung müssen also gemacht werden, dabei sind noch die BGR 206 und BGR 208 zu beachten. Ein Verbot der Verneblung entfällt, wenn Menschen nicht dem entstehenden Aerosol exponiert werden. In der Technischen Regel für Gefahrstoffe TRGS 525 sind weitere Aspekte zur Flächendesinfektion festgelegt. Darüber hinaus besteht eine Substitutionspflicht, d. h., weniger gefährliche Stoffe sind den gefährlicheren vorzuziehen. Präparate und Technik der Verneblung Das Prinzip der Verneblung besteht dar­n, dass eine Gebrauchsverdünnung i von Desinfektionsmitteln mittels Druck und geeigneten Düsen maschinell in ein feines Aerosol verwandelt wird. Die Präparate, die vernebelt werden, müssen folgende Bedingungen erfüllen: onzentrat: möglichst wenig geK sundheitsbeeinträchtigend gemäß GefstoffV; icht entzündlich, keine n Verpuffungen; eine Rückstände auf Flächen; k eine Rückstände in Textilien oder k der Raumluft; irksamkeit auch bei nicht W ganz sauberen Flächen (z. B. mit Eiweißbelastung); Remanenz, falls möglich. Diese Punkte werden beispielsweise von Wasserstoffperoxid (H2O2) erfüllt. Durch Beimischung von Silberionen kann der Effekt und die Nachhaltigkeit noch verstärkt werden. Die Verwendung einer fertigen Lösung und das Ausbringen mittels Zeitschaltuhr (ohne Mitarbeiter im Raum) bietet maximale Sicherheit gegen Gesundheitsschäden. Warum kann Vernebeln sinnvoll sein? Eine lückenlose Flächendesinfektion ist naturgemäß beim Ausbruchsgeschehen von besonderer

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Relevanz. Leider wird aber in der Praxis immer wieder festgestellt, dass zu wenig gut geschultes Personal vorhanden ist und die Arbeiten nicht mit der nötigen Gründlichkeit durchgeführt werden (kleine Flächen werden vergessen). Dies führte in der Vergangenheit bereits zu Ausbrüchen mit z. B. panresistenten Acinetobacter baumanii. In manchen Einrichtungen des Gesundheitsdienstes gibt es Flächen, die nicht wischdesinfiziert werden können, z. B. Teppiche. Darüber hinaus steht unverändert die Forderung der BiostoffV im Raum, Personal vor Mi­ roorganismen und Viren so gut wie mögk lich zu...

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